Gewaltprävention

Mit dem Namen unserer Schule verbindet unser Schulprogramm insbesondere das Leitmotiv, im pädagogischen Handeln den Einsatz gegen Willkür, Unterdrückung und Gewalt zu befördern. Diesem Ziel ordnen sich verschiedene unterrichtliche und außerunterrichtliche Maßnahmen zu.


  • Die Unterrichtsfächer Politik und Sozialwissenschaften setzen einen der Schwerpunkte auf das Erlernen und Anwenden handlung sorientierter Methoden wie Fallanalyse, Konfliktanalyse, Diskussionsübungen, Rollen-, Konferenz- und Planspiele und binden dies unter anderem in den Kontext der Friedenserziehung ein.
  • Die Sportfachschaft veranstaltet alljährlich ein Fußballturnier in der Fußballhalle „Soccer-World“. Hier treten Klassenmannschaften gegeneinander an und ermitteln – nach Klassenstufen getrennt – die Schulmeister. Die nichtspielenden Schüler sind dabei und bilden die Zuschauerschaft. Ein wichtiges Ziel dieses für die Schulgemeinschaft wichtigen Ereignisses ist es, dass die Schüler lernen, auf gesunde Art miteinander zu konkurrieren. Sie üben bei dieser Gelegenheit ein, ihre Rivalitäten gewaltfrei im Rahmen eines anerkannten Regelwerks zu gestalten und zu erleben.
  • Auf der Basis des Konzeptes des Bensberger Mediationsmodells (BMM) wird seit 2002 die Mediation (oder Streitschlichtung) als kooperatives Verfahren an unserer Schule praktiziert. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen auftretende Probleme in Streitfällen einvernehmlich und eigenverantwortlich überwinden lernen. So wird die Atmosphäre im Schulalltag nachhaltig entlastet. In allen Klassen 5 wird die Übung „Anders Streiten“ eingeführt, bei der die Schülerinnen und Schüler angeleitet werden, Streit untereinander gewaltfrei zu lösen. Darüber hinaus findet Sozialtraining in den Klassen 5 zunächst stundenweise statt. Ab dem Schuljahr 2006/07 wurde in allen Klassen 6 das „Hosentaschenbuch“ eingeführt, anhand dessen die Schülerinnen und Schüler einen akuten Streitfall eigenständig miteinander bewältigen können. In den Klassen 9 werden dann Schülerinnen und Schüler auf ihren Wunsch hin zu Streitschlichtern und Streitschlichterinnen ausgebildet, die ihren Mitschülern Hilfe bei der Beilegung von Streitigkeiten anbieten. In den Klassen 10 werden die ausgebildeten Schülerinnen und Schüler als Schlichter und Schlichterinnen eingesetzt und stehen im Falle von Streitigkeiten täglich in der zweiten großen Pause für Schlichtungen im Schlichtungsraum zur Verfügung. Durch das Konzept der Streitschlichtung werden unsere Schüler und Schülerinnen befähigt, im schulischen wie im privaten und später auch im beruflichen Rahmen mit Anderssein und Unterschieden verantwortlich und empathisch umzugehen und Konflikte im Dialog gewaltlos zu lösen.
  • Seit dem Schuljahr 2010/2011 wird den Schüler der Eingangsklassen 5 klassenübergreifend das Projekt „Gewaltprävention“ einstündig mit dem Ziel angeboten, impulsives und aggressives Verhalten zu vermindern und soziale Kompetenzen zu erhöhen. Hier werden unter Anbindung an das konkrete Alltagserleben der Schüler an ihrer neuen Schule allgemeine soziale Verhaltensfertigkeiten gelernt und geübt. Mit Hilfe diverser Methoden wie Rollenspiel, Phantasiereise, situativer Fallbesprechung, Interaktionsübungen, Entspannungsübungen usw. werden unter anderem die folgenden Ziele angestrebt:
    • Förderung der Eigen/Fremdwahrnehmung (Stärken und Schwächen)
    • Einüben von Kooperativem Verhalten
    • Folgen eigener Handlungen beurteilen und einschätzen können
    • Entwickeln und Einüben von Konfliktlösungsstrategien
    • Durchschauen und konstruktives Gestalten von Kommunikationsabläufen

Das Projekt „Projekt Gewaltprävention“ arbeitet mit zwei Lehrern, was ein Unterrichten in zwei nach Jungen und Mädchen getrennten Gruppen ermöglicht. Zu diesem ressourcenaufwendigen Vorgehen hat sich die Schulleitung unter anderem auch deswegen entschlossen, um der Handlungsleitlinie des Gender Mainstreaming Rechnung zu tragen, also auf das geschlechtsspezifische Rollenverhalten beim Umgang mit dem Problem von Aggressivität und Gewalt Rücksicht zu nehmen.

  • Das Projekt „Gesunde Pause“ nimmt besonders die Zeiträume zwischen den Unterrichtsstunden in den Blick. Dieses Projekt ist bundesweit einmalig, denn es beruht komplett auf dem ehrenamtlichen Engagement der Schüler/innen zum Wohle ihrer Mitschüler/innen. Bereits vor dem Unterricht bereitet das “Gesunde-Pause-Team” leckere Vollkornbrote zu. Außerdem werden Obst, Nüsse, Wasser, so wie ungezuckerte Säfte bereit gestellt. Der Andrang in den Pausen ist oft groß und täglich übt das “Gesunde-Pause-Team”: “Wer einen Laden hat, muss lächeln können” oder die Bedeutung der Freundlichkeit im täglichen Miteinander.
  • Der schuleigene Schulsanitätsdienst fördert die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler, Verantwortung zu übernehmen und auch und gerade in kritischen Situationen überlegt zu handeln. Das Bewusstsein, eigenverantwortlich helfen zu können, trägt zur Stärkung des Selbstbewusstseins bei und die gemeinsame Hilfeleistung fördert den Teamgeist und ein positives Schulklima. Schulsanitäter/in werden kann jede/r Schüler/in ab der 8. Klasse. Voraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs, der innerhalb der Schule absolviert werden kann. Zwei Schulsanitäter sind nach einem von ihnen aufgestellten Dienstplan in jeder großen Pause im Sanitätsraum anzutreffen. In dringenden Fällen können die diensthabenden Schülerinnen und Schüler auch aus dem Unterricht geholt werden.